Schillingsfürst | Der erste Herbstmonat brachte nur wenig Spätsommer, aber schon sehr viel Herbst. Das machte sich nicht nur bei Temperatur und Sonnenschein bemerkbar, sondern vor allem beim Niederschlag: Mit 139 Liter Regen erlebte die Region nicht nur den nassesten September seit 24 Jahren (2001: 146 Liter), sondern den drittnassesten nach dem letzten Krieg. In Front liegt noch der September 1957 mit 170 Litern Niederschlag.
Allein 47,6 Liter Regen fielen jetzt am 24. des Monats; das ist der größte Tagesniederschlag in einem September seit Messbeginn vor 80 Jahren. Rekordhalter war bisher der 28.09.1981 mit lediglich 31,5 Liter. Auch der 22.09. brachte jetzt noch eine Tagesmenge von 25,2 Litern und reihte sich damit auf Platz 8 der niederschlagsreichsten Septembertage ein. Vom 21. bis 24. des Monats fielen innerhalb von vier Tagen insgesamt 89,5 Liter; so etwas hat es zum Herbstauftakt noch nie gegeben. Das ist mehr als ein Zehntel der normalen Jahresmenge. Statt 12 zählte man jetzt 19 Niederschlagstage; nur in drei Jahren waren es mehr gewesen (1952, 1995 und 2001); darunter waren 13 (statt 9) Tage mit mehr als einem Liter Regen. An drei Tagen fiel Starkregen über zehn Liter. So brachte der Monat auch das erste September-Hochwasser seit elf Jahren. An neun Tagen meldeten die heimischen Flüsse Überschwemmungen der Stufe 1 bis 2. Der viele Regen wirkte sich auch auf die mittlere Luftfeuchtigkeit aus, war diese doch zuvor nur 1950 und 2014 höher als jetzt.
Die Sonne schien zunächst reichlich, doch ein fast sonnenscheinloses letztes Septemberdrittel drückte die Zahlen nach unten. Am Ende standen 135,1 sonnige Stunden zu Buche, das waren 19 Prozent oder 33 Stunden weniger als gewohnt. Der trübste September seit 2017 (damals nur 130 Stunden) hatte aber seit Kriegsende auch schon 17 noch trübere Vorgänger. Mehr als fünf sonnenscheinlose Tage, wie jetzt geschehen, gab es nach der Jahrtausendwende nur 2010 (7 Tage). Lediglich an fünf Tagen schien das Fixgestirn länger als zehn Stunden, mit einem Maximum von 12 Stunden und einer Minute am 19. September. So spät im Jahr hat die Sonne noch nie über 12 Stunden geschienen. Windmäßig war der Monat dagegen weitestgehend unauffällig. An sieben Tagen wurde Windstärke 6 erreicht, wobei der 11. September mit 60,5 km/h die Windspitze bescherte; es war die stärkste Windböe in einem September seit dem 30.09.2019 (damals 84 km/h). Der minimale Luftdruck des Monats wurde mit 1008,8 Hektopascal festgehalten; seit der Jahrtausendwende hatte nur das Jahr 2021 einen noch höheren Wert (1011,5 hPa) beschert.
Mit einem Temperaturmittel von 13,0 Grad war der Monat 0,6 Grad zu kühl. Dabei gab es eine neue Bestmarke: Gleich an 24 Tagen lagen die nächtlichen Minima zwischen 5 und 10 Grad Celsius; das hatte es in dieser Häufigkeit zuvor noch nicht gegeben (bisher 1957 und 2017 jeweils 22 Tage). Während das Thermometer am 20. des Monats noch eine Höchsttemperatur von 29,6 Grad bescherte, verharrte es nur vier Tage später bei 9,4 Grad und bescherte einen der 20 kältesten Septembertage seit 1945. Während die Nächte jetzt nur 0,4 Grad zu kühl waren, waren die Tage im Schnitt 1,2 Grad zu kalt. Erstmals seit 2017 gab es keinen Bodenfrost (den hatten wir dafür schon Ende August!). So zählte man nur elf warme Tage (3 Tage weniger als üblich) über 20 Grad und zwei Sommertage (minus 2) über 25 Grad. Erstmals seit 2014 hat es keine laue Sommernacht mehr gegeben. Die kälteste Nacht wies eine Lufttemperatur von 3,8 Grad auf, das war der höchste Wert seit 2009 (damals 4,1 Grad). Die wärmste Nacht brachte nur einen Höchstwert von 11,9 Grad; das war der tiefste Wert seit 2003 (damals 11,2 Grad). Ähnlich war es auch direkt über dem Erdboden gewesen.
Titelbild: Herrliches Herbstwetter auf der Burg Colmberg © LAG Region an der Romantischen Straße e. V. I Bilder im Text: Herbstwetter rund um die Burg Colmberg © LAG Region an der Romantischen Straße e. V.
ø-Temperatur
13,0 C°
= 0,6 Grad zu kühl
Niederschlag insgesamt
139,0 Liter
81 Liter mehr als üblich
.
Sonnenschein
135,1 Stunden
33 Stunden weniger als gewohnt
Stärkste Windboe
60,5 km/h
am 11. September 2025
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