» Mai trotz Kühle sehr trocken und sonnenscheinreich «

Schillingsfürst | Obwohl sehr kühl, entpuppte sich der Mai trotzdem als richtiger Wonnemonat, weil eine lange Trockenheitsperiode außergewöhnlich viel Sonnenschein brachte und reichlich Niederschlag erst im letzten Monatsdrittel fiel. So geht der Mai 2025 als sehr kühl, recht trocken und außergewöhnlich sonnenscheinreich in die Wetterannalen ein. Es gab sogar drei neue Mairekorde.

Alle neuen Bestmarken hängen mit den Temperaturen zusammen. So lag die Durchschnittstemperatur fünf Zentimeter über dem Boden bei nur plus 0,8 Grad; das sind 4,5 Grad weniger als üblich. Der bisherige Tiefstwert datierte aus dem Mai 2020 und lag bei 1,1 Grad. So verwundert es nicht, dass die mittlere Tagesschwankung zwischen Tag und Nacht bei 15,7 Grad lag, ein Wert, wie er nur 2022 mit 15,2 Grad, annähernd erreicht worden war. Die vielen kalten Nächte hatten auch zur Folge, dass noch 16 Tage mit einer Reifbildung beobachtet wurden, womit der Rekord aus dem Mai 2020 egalisiert werden konnte. Insgesamt schloss der Mai trotz sommerlicher Temperaturen zu Beginn und am Ende mit einer Mitteltemperatur von 12,0 Grad; damit war er satte 1,2 Grad zu kalt. Während die Tage 0,7 Grad zu warm waren, fielen die Nächte im Schnitt 3,4 Grad zu kalt aus. Nur in drei Jahren gab es noch kältere Mainächte (1955, 1956 und 2019). Heißester Tag des Monats war ausgerechnet der 31. Mai mit einem Maximum von 30,1 Grad; es war der einzige Tropentag und der heißeste Maitag seit acht Jahren (2017: 32,5 Grad). Seit Kriegsende waren bislang nur neun Maitage noch heißer gewesen. Der kälteste Tag war der 05. Juni mit einem Höchstwert von 11,6 Grad. Der Kältepol lag beim 24. Mai 2025, als in der Luft minus 1,9 Grad und am Boden minus 5,4 Grad gemessen worden waren; also spät nach den Eisheiligen. Daraus ergibt sich eine monatliche Temperaturdifferenz von 32 Grad; nur selten lag diese höher. Im Monat zählte man 16 Tage mit Bodenfrost (nur 2020 waren es mehr: 17); dazu vier Tage mit Luftfrost. Nur in drei Jahren gab es mehr Luftfrost (je 5 Tage im Jahr 1955, 1979 und 2019). Ferner zählte man 12 warme Tage über 20 Grad und 4 Sommertage über 25 Grad. 

Obwohl es bis zum 20. Mai nur am 03. Mai geregnet hatte (dafür mit 18,7 Liter aber reichlich), kam dank eines nassen letzten Monatsdrittels noch eine Niederschlagsmenge von 40,9 Liter zusammen; was ein Minus von 46% oder 35 Liter ausmacht (zum Vergleich: im Vorjahr waren es 136 Liter). Deutlich trockener als heuer war es zuletzt 2008 (18 Liter). Seit 1945 gab es aber auch schon 17 noch trockenere Wonnemonate. Statt 14 gab es heuer nur sieben Niederschlagstage; weniger waren es zuletzt 1992 (6 Tage). Nur 1947, 1963 und eben 1992 regnete es an weniger Maitagen. Auch zählte man nur 5 Tage mit mehr als einem Liter; noch seltener war dies nur 1963 und 1992 der Fall. Ferner gab es einen Nebeltag und am 21. Mai fielen Hagelkörner, Die geringste Luftfeuchte wurde mit 26% am 21. des Monats gemessen. 

Die Sonne machte mit 286,7 Stunden reichlich Überstunden; es waren 33% oder 71 Stunden mehr als üblich. Damit registrierte man den viertsonnigsten Mai nach 1989, 1990 und 2011). Sonnigster Maitag war der 12. Mai 2025 mit 14 Stunden und 36 Minuten Sonnenschein. Es gab keinen einzigen Tag ohne Sonne. An 15 Tagen schien die Sonne länger als zehn Stunden; davon an sechs Tagen länger als 14 Stunden, womit die Bestmarke aus dem Mai 2011 eingestellt wurde. Der siebte zu sonnige Monat in Folge sorgte dafür, dass das Jahr 2025 bislang das sonnigste seit mindestens 125 Jahren ist. Der Vorsprung gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2011 beträgt schon 113 Stunden.

Der Mai war ein eher windschwacher Monat; die stärkste Windböe gab es am Monatsletzten mit 64,8 km/h. Der höchste Luftdruck wurde mit 1024,5 Hektopascal gemessen; das ist der niedrigste Wert seit zwölf Jahren. 

Heinz Meyer

Bilder: Sonne satt in Dinkelsbühl! Das Segringer Tor, die Altstadt und die Stadtmauer im Mai 2025 © LAG Region an der Romantischen Straße e. V.