Schillingsfürst | Nach der anfänglichen „Schafskälte“ mit kühlen Temperaturen und reichlich Niederschlägen verschaffte sich der Hochsommer mit Beginn des zweiten Monatsdrittels Zugang zur Wetterküche und blieb bis zum Monatsende. Dabei kam der Monat noch in die Top 3 der wärmsten und sonnigsten Junimonate.
Obwohl das erste Monatsdrittel noch zu kühl war, schaffte es der erste Sommermonat am Ende mit einer Durchschnittstemperatur von 18,7 Grad auf Rang drei der wärmsten Junimonate seit dem letzten Krieg. Nur im Hitzesommer 2003 (21,4°) und 2019 (18,8°) startete der Sommer noch wärmer. Der Juni war jetzt 1,9 Grad zu warm und schaffte mit einer mittleren Tagesschwankung zwischen Tag und Nacht von 14,9 Grad ebenfalls Platz drei hinter 2022 (15,9 Grad) und 2019 (15,5°). Heißester Tag des Monats war jetzt ausgerechnet der Monatsletzte mit 33,2 Grad. Weil an drei weiteren Tagen die 33-Grad-Marke erreicht wurde, sind jetzt vier der 18 heißesten Junitage seit 1945 in 2025 vorzufinden. Andererseits brachte der 9. Juni mit einer Tiefsttemperatur von nur 2,8 Grad auch die kälteste Juninacht seit 19 Jahren (2006: nur 0,7°). Über den Monat hinweg zählte man jetzt 27 warme Tage über 20 Grad (7 Tage mehr als üblich), 18 Sommertage (plus 8) über 25 Grad und neun heiße Tage über 30 Grad. Nur in drei Jahren gab es mehr warme Tage und Sommertage. Neun Tropentage über 30 Grad bedeuten einen neuen absoluten Rekord, lag doch die bisherige Bestmarke bei 7 Tropentagen im Juni 2019. Selbst im heißen Hitzejuni des Jahres 2003 waren nur fünf heiße Tage gezählt worden. Nur damals gab es mit elf Sommernächten mehr laue Nächte als heuer (9 Sommernächte). Eine weitere Bestmarke wurde im Bodeninneren aufgestellt, wo in einer Tiefe von 50 Zentimetern eine Temperatur von 23,9 Grad gemessen wurde; das gab es noch nie (bisher 2003 und 2023 je 22,8 Grad).
Niederschlag fiel fast ausschließlich im ersten Monatsdrittel (69 Liter); danach kamen nur noch 4,4 Liter vom Himmel und es machte sich schon eine große Trockenheit breit. Mit insgesamt 73,4 Liter war der Monat drei Prozent oder zwei Liter zu trocken. Es war nun schon der fünfte zu trockene Monat in Folge. Allein 33,7 Liter fielen am Monatsersten; es war der niederschlagsreichste Junitag seit vier Jahren und seit 1945 gab es nur 14 noch nassere Junitage. Statt wie üblich an 14 Tagen, regnete es heuer nur an neun Tagen. Noch weniger Niederschlagstage wurden in den letzten 40 Jahren nur 2018 (6 Tage) gezählt. Mit 21 Prozent Luftfeuchtigkeit wurde der niedrigste Wert am 20. und 21. Juni festgehalten. Nur in den Jahren 1976 (19 %) und 1989 (18 %) wurde ein noch niedrigerer Wert notiert. An drei Tagen zogen insgesamt fünf Gewitter über die Region hinweg. Die Niederschlagsmengen im westlichen Landkreis Ansbach schwankten zwischen 43 Liter in Wörnitz und eben 73 Liter in Schillingsfürst.
Unerbittlich schien die Junisonne vom Himmel. Am Ende waren es 318,8 sonnige Stunden, was ein Plus von 40 Prozent oder 91 Stunden ausmacht. Seit 1945 waren nur die Junimonate 2023 (339 Std.) und 2000 (324 Std.) noch sonniger. Im Schnitt schien die Sonne 10,6 Stunden pro Tag; maximal waren es 15 Stunden und 31 Minuten am 20. Juni. 14 Tage mit mehr als 14 Sonnenstunden sind ein neuer absoluter Rekord (bisher 2019: Zehn Tage); ebenso wie 14 heitere Tage (bisher 1976: 12 Tage). Auf der anderen Seite hat es weniger als zwei trübe Tage – wie jetzt – nur im Juni 2006 gegeben (1 Tag). Es war immerhin schon der achte zu sonnige Monat in Folge.
Gemessen am Windmittel und an den durchschnittlichen täglichen Windspitzen war es der windigste Sommerauftakt seit 2017. Dabei blies der Wind so häufig aus Süd, wie nie zuvor. An zwei Tagen wurde dabei Sturmstärke 8 erreicht; noch häufiger war dies zuletzt 2007 (3 Tage) der Fall. Mit 64,8 km/h brachte der 23. Juni die monatliche Windspitze; welche in den letzten zwölf Jahren nur 2021 noch höher lag (damals 71,6 km/h). Auch beim Luftdruck wurden in jeder Hinsicht außergewöhnliche Werte registriert.
Bilder: Die Rossmühle in Rothenburg ob der Tauber in den frühen Morgenstunden © LAG Region an der Romantischen Straße e. V.
ø-Temperatur
18,7 C°
= 1,9 Grad zu warm
Niederschlag insgesamt
73,4 Liter
2 Liter zu wenig
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Sonnenschein
318,8 Stunden
91 Stunden mehr als üblich
Stärkste Windboe
64,8 km/h
am 23. Juni 2025
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