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» Ein Fluss, drei Quellen und ein Stein als Zeuge «

23. Juli 2025 | Die Region entdecken|0|

Die Altmühl ist ein ruhiger, gemächlich fließender Fluss, der sich auf rund 225 Kilometern durch Bayern schlängelt, bis er schließlich bei Kelheim in die Donau mündet. Doch wo dieser längste rein innerbayerische Fluss eigentlich entspringt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Drei Orte beanspruchen den Titel »Altmühlquelle« für sich, und jeder davon hat überzeugende Gründe. Im Zentrum des Streits steht ein Ort, der durch ein unübersehbares Zeichen hervorsticht: ein markanter Gedenkstein am Hornauer Weiher, der offiziell als Ursprung der Altmühl ausgewiesen ist.

 

Drei Quellen,
drei Meinungen

Im sogenannten Altmühlquellgebiet – einem Abschnitt der Frankenhöhe zwischen Rothenburg ob der Tauber und Burgbernheim – gibt es drei relevante Quellorte. Der Hirschteich nahe dem Wildbad in der Gemeinde Burgbernheim gilt als ältester dokumentierter Ursprung der Altmühl. Schon im Urkataster wurde er als Quellort geführt, und auch heutige topografische Karten führen ihn oft noch so. Allerdings hat diese Quelle einen entscheidenden Nachteil: In trockenen Zeiten versiegt sie regelmäßig und führt dann gar kein Wasser – für einen Flussursprung ein schweres Manko.

Deutlich wasserreicher zeigt sich die zweite Quelle bei der Erlach-Siedlung. Sie liegt etwas südlich des Hirschteichs und gilt als die Ergiebigste der drei Quellen. Doch obwohl sie die stärkste Schüttung aufweist, ist sie schwer zugänglich: Man muss über ein Privatgrundstück gehen, auf dem Verbotsschilder deutlich machen, dass unberechtigte Besucher nicht willkommen sind. Verständlich – schließlich ist der Quellstreit seit Jahrzehnten ein Thema, das Wanderer, Heimatvereine und Lokalpatrioten gleichermaßen beschäftigt.

 

Der Hornauer Weiher
und sein Stein – Eine
offizielle Entscheidung

Der Gedenkstein

Die dritte und wohl prominenteste Quelle liegt am Hornauer Weiher, einem historischen Mühlweiher, der bereits vor Jahrhunderten künstlich aufgestaut wurde. Hier fließen zahlreiche kleine Rinnsale zusammen – unter anderem auch Wasser vom Hirschteich, wenn dieser denn Wasser führt. Aus dem südlichen Ende des Weihers tritt schließlich ein klarer Bach hervor – und genau an dieser Stelle befindet sich der Gedenkstein, der den Ursprung der Altmühl markiert. Der Stein ist nicht nur ein Blickfang für Wanderer und Radfahrer, sondern auch ein offizielles Zeichen: Im Jahr 1904 entschied das Königlich Bayerische Hydrografische Bureau, dass der Abfluss des Hornauer Weihers als Ursprung der Altmühl gelten solle. Eine Entscheidung, die bis heute Bestand hat – zumindest auf dem Papier und in vielen Lehrbüchern. Vom Hornauer Weiher aus misst man die Strecke bis zur Mündung in die Donau auf 223 Kilometer. Wer also den „offiziellen“ Startpunkt der Altmühl sucht, ist am Hornauer Weiher richtig – und hat mit dem markanten Stein ein klares Ziel vor Augen.

Aber egal ob Hirschteich, Erlach-Quelle oder Hornauer Weiher: Der Streit um die »wahre« Altmühlquelle ist mehr als eine geografische Spitzfindigkeit, denn er spiegelt ein Stück regionaler Identität, Stolz und Heimatverbundenheit wider.

HEIMKOMMEN-Tipp: Ganz in der Nähe des Hornauer Weihers lädt im gleichnamigen Ort ein schöner Spielplatz zum Verweilen und Spielen ein – ein lohnendes Ausflugsziel für Groß und Klein!

Julia & Sandra



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