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Wetterrückblick

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17. September 2022 | Wetterrückblick|0|

Schillingsfürst | Der vergangene Sommer brachte der Region einen neuen Sonnenscheinrekord: Innerhalb von drei Monaten brachte es das Fixgestirn auf 919,5 Stunden. Das sind 30 Prozent oder 214 Stunden mehr als gewohnt. Damit wurde die bisherige Bestmarke von 885 Stunden aus dem Hitzesommer 2003 geradezu pulverisiert. Bisher war die Schallmauer von 800 Sonnenstunden nur 1947 und eben 2003 erreicht worden.

Diese hellblaue Blume wächst trotz Dürre und Trockenheit zumeist direkt an Straßenrand.

Zum Vergleich: Im bislang trübsten Sommer im Jahre 1954 schien die Sonne nur 482 Stunden. Mit 15 Stunden und 29 Minuten Sonnenschein am 2. und 3. Juli wurde der bisherige Tagesrekord von 15:36 Stunden aus dem Vorjahr nur knapp verfehlt. Im Schnitt schien die Sonne jetzt täglich fast zehn Stunden lang. Nur ein einziger Sommertag blieb ohne einen Sonnenstrahl; weniger solche Tage gab es nur 2003; damals nämlich gar keinen. Dem standen jetzt 56 Tage mit mehr als zehn sonnigen Stunden (bisher 2003: 49 Tage); davon 17 Tage mit mehr als 14 Sonnenstunden (bisher 2020: 14 Tage) gegenüber, was Beides eine neue Bestmarke bedeutet. Auch 31 heitere Tage waren bislang unerreicht (1983: 30 Tage) und weniger als acht trübe Tage brachte nur der Sommer 2018 (sechs Tage). Die eher schwachwindige Jahreszeit brachte so selten Westwind, wie seit 1983 nicht mehr; dafür so häufig Ostwind, wie zuvor nur der Sommer 1976. Die maximale Windstärke lag bei 73,8 Kilometer pro Stunde (in Ohrenbach sogar 107 km/h).

Bis in die letzte Augustwoche hinein war der Sommer extrem trocken und eine große Dürre machte sich breit. Trotz dann mehr als 40 Liter Regen brachte es die Jahreszeit insgesamt nur auf 128,4 Liter, was einem Minus von 44 Prozent oder 101 Litern entspricht. Der trockenste Sommer seit 2018 (damals nur 61,7 Liter) war auch der 7. trockenste nach dem Krieg. Statt der üblichen 42 Niederschlagstage wurden heuer nur 27 Tage gezählt. Nur an zwei Sommertagen lag die Tagesmenge über zehn Liter, was nur vom Sommer 2018 (ein Tag) unterboten wird. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 14 solch niederschlagsreiche Tage. Die weiteren Niederschlagsmengen: Rothenburg ob der Tauber (136 Liter), Wörnitz (117,7 Liter), Dinkelsbühl (108,4 Liter) und Schlusslicht Feuchtwangen mit lediglich 95,3 Litern.

Malerischer Sonnenuntergang im August.

Zahlreiche Extremwerte gab es bei den Temperaturen. Angefangen bei der Sommermitteltemperatur von 19,2 Grad, womit der Sommer 1,4 zu warm und der zweitheißeste nach dem Hitzesommer 2003 war (damals 21,4 Grad). Bei einer Mitteltemperatur von 19,9 Grad war der August der 13. heißeste Sommermonat nach dem Krieg. Mit im Schnitt 27,1 Grad erlebte die Region die zweitheißesten Sommertage nach 2003 (damals 28,0 Grad). Die Tage waren jetzt 3,3 Grad wärmer als üblich. Mit einem Maximum von 37,4 Grad notierte man am 20. Juli den 3. heißesten Tag der hiesigen Witterungsgeschichte. Die Nächte waren dagegen 0,7 Grad kälter als üblich; am Boden sogar 0,8 Grad. Der kälteste Sommertag war der 1. Juli 2022 mit einer Höchsttemperatur von 17,5 Grad, nur 2019 war der kälteste Sommertag noch etwas wärmer (18,2 Grad). Lediglich an vier Tagen schaffte es das Quecksilber nicht, die 20-Grad-Marke zu überwinden, das ist ein neuer Rekord. Bisher waren sechs solche Tage im Hitzesommer 2003 das Maß der Dinge. Dafür wurde jetzt an drei Tagen die 35-Grad-Schwelle überboten; häufiger war dies nur 2003 und 2015 der Fall (jeweils acht Tage). Über den Dreimonatsreitraum hinweg zählte man 88 warme Tage (17 Tage mehr als üblich; bisherige Bestmarke: 86 Tage in 2003), 67 Sommertage (plus 27; mehr nur 2003: 76 Tage) und 19 heiße Tage über 30 Grad (plus 8). Ferner wurden 29 Sommernächte mit Tiefstwerten nicht unter 15 Grad aufgelistet (plus 14). Die kälteste Nacht bescherte am 21. Juni 2022 einen Tiefstwert von 3,6 Grad (am Boden nur 1,7 Grad), während die wärmste Nacht bei einem Minimum von 20,2 Grad in Schillingsfürst am 23. Juli eine so genannte Tropennacht und die 7. wärmste Sommernacht seit Messbeginn war.

 

Heinz Meyer

Titelbild: Sandra Lieb | Ein Sonnenuntergang im Naturpark Frankenhöhe.
Bild 1 im Text: Heinz Meyer | Diese hellblaue Blume wächst trotz Dürre und Trockenheit zumeist direkt an Straßenrand. 
Bild 2 im Text: Heinz Meyer | Malerischer Sonnenuntergang im August.


Icon Durchschnittstemperatur
ø-Temperatur
19,2 C°
1,4 C° zu warm



Niederschlag Icon
ø-Niederschlag
128,4 Liter
101 Liter zu trocken


Sonnenscheindauer.
Sonnenschein
919,5 Stunden
+ 244 Stunden


Icon Spitzenboe
Stärkste Windböe
107,0 km/h
in der Gemeinde Ohrenbach


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