Heimkommen | Newsblog

Wetterrückblick

» Viel Sonne, wenig Regen und ein neuer absoluter Hitzerekord für den Monat Juni «

11. Juli 2022 | Wetterrückblick|0|

Schillingsfürst | Erstmals im ersten Sommermonat zeigte das Quecksilber einen Wert jenseits der 35-Grad-Marke an. Damit wurde die bisherige Bestmarke von 34,7 Grad vom 26. Juni 2019 um ein halbes Grad übertroffen. Der mit einer Mitteltemperatur von 18,3 Grad sehr warme Juni war nicht nur erheblich zu warm (1,5 Grad), sondern brachte auch weitere Rekordwerte.

Das schöne Juniwetter veranlasste zahlreiche Kornblumen zur BlüteDer viertwärmste Juni nach dem Krieg hatte nur drei noch wärmere Vorgänger (2000: 18,4 Grad, 2003: 21,4 Grad und 2019: 18,8 Grad). Bei einer mittleren Tageshöchsttemperatur von 26,1 Grad erlebte die Region die drittwärmsten Junitage nach 2003 (27,7 Grad) und 2019 (26,7 Grad). Im Schnitt waren die Tage 3,6 Grad wärmer als gewohnt. Da machte es auch nichts, dass die Nächte mit durchschnittlich 10,2 Grad um 0,6 Grad zu kalt waren; am Boden mit 8,1 Grad sogar um 0,7 Grad frischer als üblich. Die große Diskrepanz zwischen Tag und Nacht führte zu einer mittleren Temperaturschwankung von 15,9 Grad, womit die bisherige Bestmarke von 15,5 Grad aus dem Jahr 2019 abgelöst wurde. Nur an einem einzigen Tag war das Maximum der Temperatur unterhalb der 20-Grad-Marke geblieben. Vergleichbares gab es nur 2003, als alle Tage über 20 Grad lagen und somit 30 warme Tage produziert wurden. Heuer waren es 29 warme Tage (neun Tage mehr als gewohnt). Dazu gesellten sich 19 Sommertage über 25 Grad (plus neun; mehr nur 2003: 26 Tage), fünf heiße Tage über 30 Grad (plus drei; mehr nur 2019: 7 Tage). Vom 14. bis 26. Juni reihten sich 13 Sommertage in Folge aneinander, was nur vom Juni 2019 mit 19 Sommertagen in Folge noch getoppt wird. Dazu gesellten sich sieben Sommernächte (plus drei) mit Tiefstwerten nicht unter 15 Grad. Einen weiteren Rekord bescherte die monatliche Temperaturdifferenz mit 31,4 Grad, womit der bisherige Höchstwert von jeweils 30,8 Grad aus den Jahren 2005 und 2014 ausgelöscht wurde. Auch in einer Bodentiefe bis zu einem Meter wurden sehr hohe Temperaturen gemessen.

Die Wärme wurde von einer großen Trockenheit begleitet. Auf der Frankenhöhe fielen nur 36,8 Liter Regen, das sind 51 Prozent oder 38 Liter weniger als üblich. Der trockenste Juni seit 2019 (damals 23,9 Liter) war auch der 8. trockenste nach dem Krieg. Zwar wurde mit 14 Niederschlagstagen die Norm erreicht, doch die Regenfälle waren durchgehend gering. Erstmal seit acht Jahren fielen an keinem Tag mehr als zehn Liter. Am meisten brachte noch der Monatsletzte, als bis zum frühen Morgen des 1. Juli 6,0 Liter niedergingen, die noch dem Juni zugerechnet werden. Nur 1962 (5,7 Liter) und 2014 (4,5 Liter) brachte der niederschlagsreichste Tag des Monats noch weniger Regen. Immerhin ging an zwölf Tagen mehr als ein Liter nieder, das sind zwei Tage mehr als gewohnt. An sechs Tagen zogen acht Gewitter über das Land. Die weiteren Niederschlagsmengen: Dinkelsbühl (49,9 Liter), Feuchtwangen (44,4), Wörnitz (29,4) und Rothenburg (28,4 Liter).

Nur in drei Jahren seit dem letzten Krieg wurde der Schillingsfürster Wasserturm im Juni noch länger von der Sonne beschienenAuch Sonnenhungrige kamen voll auf ihre Kosten: Die Sonne schien 295,1 Stunden am Himmel, das sind 30 Prozent oder 68 Stunden länger als üblich. Der Monat war der viertsonnigste Juni nach dem Krieg; nur die Junimonate 2000, 2003 und 2019 waren zum Teil nur minimal sonniger ausgefallen. Nur an neun Tagen schien das Fixgestirn weniger als acht Stunden lang; dafür an 17 Tagen länger als zehn Stunden; davon an 14 Tagen länger als zwölf Stunden. Letzteres wurde nur vom Juni 2000 (18 Tage) getoppt. Vier trüben standen elf heitere Tage gegenüber. Ein heiterer Tag mehr war nur im Jahr 1976 beobachtet worden. Der windschwache Monat brachte den häufigsten Südwind seit elf Jahren und mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit zum Nachmittagstermin von 47,5 Prozent den geringsten Wert seit 2006 (damals 47,3%). Dabei ging die Luftfeuchte am 18. des Monats bis auf 22 Prozent zurück, was nur sehr selten vorkommt. 

Heinz Meyer

Fotos © Heinz Meyer | Bild Text links: Das schöne Juniwetter veranlasste zahlreiche Kornblumen zur Blüte. | Bild im Text rechts: Nur in drei Jahren seit dem letzten Krieg wurde der Schillingsfürster Wasserturm im Juni noch länger von der Sonne beschienen. Titelbild © Sandra Lieb | Der Juni war meist warm und trocken: Blick auf Schloss Schillingsfürst bei strahlend blauem Himmel.

 


Icon Durchschnittstemperatur
Ø-Temperatur
18,3°
1,5° zu warm


Icon Niederschlag
Niederschlag
36,8 Liter
51% zu wenig


Icon Sonnenscheindauer
Sonnenschein
295,1 Stunden
30% zu viel


Icon Spitzenboe
Stärkste Windböe
54,4 km/h
am 13. Juni 2022


Teilen: